Unser Sportlicher Leiter Thorsten Damm zum Umgang der NSU mit dem Corona-Virus

Der Corona-Virus hält die Welt weiter in Atem. Auch der Fußball rund um den kompletten Globus musste der aktuellen Situation kapitulieren. Der Ball ruht quasi auf dem kompletten Globus. Auch die Oberliga-Baden-Württemberg bildet da keine Ausnahme. Ende vergangener Woche unterbrach die Spielkommission die Punkterunde bis zunächst 23. März. Doch es steht in den Sternen wie lange die Pause tatsächlich dauern wird.

Wir haben uns mit  unserem Sportlichen Leiter Thorsten Damm über die Auswirkungen der Corona-Problematik bei der Neckarsulmer Sport-Union unterhalten.

 

Thorsten Damm über..:

… die aktuelle Corona-Infektionssituation:

„Stand heute sind in unserem Oberliga-Team oder dem direkten Umfeld glücklicherweise keine Corona-Verdachtsfälle bekannt und schon gar keine positiv bestätigten Infektionen. Das freut uns und wir hoffen natürlich, dass dies auch so bleibt.“

 

… die Auswirkungen auf den Trainingsbetrieb des Oberliga-Teams:

„In enger Absprache mit dem Trainerteam haben wir beschlossen, zunächst in dieser Woche den gemeinsamen Trainingsbetrieb auf dem Pichterich komplett einzustellen. Wir haben unseren Spielern daher Laufpläne an die Hand gegeben, die sie umsetzen und teilweise auch dokumentieren müssen. Diese Entscheidung war von gesundem Menschenverstand geprägt, es wäre fatal gewesen, hier wettbewerbsrelevante Gründe mit einzubeziehen. Das hätte sich falsch angefühlt.“

 

… seinen Umgang mit der Mannschaft in Bezug auf den Corona-Virus:

„Wir stehen in engem Kontakt mit unseren Spielern, um auf die dynamische Situation zeitnah reagieren zu können. Prinzipiell haben wir intern auch über Strategien oder Verhaltensempfehlungen gesprochen. Es bringt ja nichts, wenn wir den Trainingsbetrieb einstellen und die Jungs gehen dann aber in großer Gesellschaft sozialen Aktivitäten nach. Wir haben unsere Spieler in diesen Dingen sensibilisiert.“

 

… den Umgang mit der Ligapause:

„Bis zu einem möglichen Wiederanpfiff können wir bei unseren Spielern nicht versuchen, künstlich einen Wettkampfmodus hochzuhalten. Natürlich wäre es einfacher, wenn man wüsste, dass es in 2-3 Wochen weitergeht. Doch dazu ist das Geschehen zu dynamisch. Wir befinden uns aktuell in einer gefühlten Winterpause. Es wird darum gehen, dass wir am Tag X, also wenn die Saison fortgesetzt werden sollte, die Fähigkeit besitzen, wieder den Schalter umzulegen und sofort auf Betriebstemperatur zu kommen. Darauf müssen wir unsere Spieler vorbereiten. Und bis dahin versuchen, unseren Fitnesslevel zu halten“

 

… wie es jetzt weitergeht:

„Wenn die Bundesliga aktuell bis 02.04. bzw. die 3. Liga sogar bis zum 30. April aussetzt, dann wird wohl auch in der Oberliga bis dahin kein Ball rollen. Davon gehe ich jedenfalls aus. Wir harren der Dinge und warten jetzt ab, wie es seitens der drei zuständigen Verbände weitergeht. Proaktiv werden wir mit der Spielkommission allerdings nicht in Kontakt treten. Es geht hier um ein weltweites und gesamtgesellschaftliches Thema, also mehr als nur um etwas Fußball. Mit welchen Problemen sollten wir also den Verband belästigen? Die Spielkommission hat bis dato alles richtig gemacht. Es wurde zunächst die Situation eingeschätzt, dann per Videokonferenz das Feedback der beteiligten Vereine eingeholt und sich dann vollkommen richtig für die Ligapause entschieden. Das war ein durchaus gutes Krisenmanagement wie ich finde.“

 

… eventuelle Möglichkeiten, die Saison sportlich zu werten:

„Man hört da ja einige Optionen. Entweder zählt die aktuelle Tabelle als Abschlusstabelle oder man startet mit denselben Teams in die neue Saison. Auch über eine Aufstockung der Ligen wird diskutiert. Den Ligabetrieb per englische Wochen zu Ende zu bringen, ist ebenfalls eine Option. Über die jeweiligen Pros und Contras könnte man sicher eine Master-Thesis schreiben. Dies zu entscheiden ist keine leichte Aufgabe und es wird wohl keine Lösung geben, bei der sich niemand übervorteilt fühlt. Es ist in dieser Konstellation fast unmöglich, am Ende jeden glücklich zu machen und das Gefühl zu vermitteln, dass die jeweilige individuelle Situation unter den ganzen  Aspekten (sportlich, finanziell etc.) ebenfalls komplett berücksichtigt wurde.“

 

… sein Bauchgefühl, ob in dieser Saison überhaupt nochmals in der Oberliga gespielt wird:

„Wenn man sich das einmal vorstellt: Vor etwas mehr als einer Woche war quasi noch alles in Ordnung. Diese Dynamik in der Entwicklung hat mir jegliches Bauchgefühl genommen. Diese Dimensionen sind für uns noch nie dagewesen, ganz ehrlich, ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie es in der Oberliga weitergehen wird.“