Ulm 2.0 – SUN gelingt erneute Pokalsensation gegen den SSV Ulm

Wir haben es wieder getan. Neuneinhalb Jahre nach dem „Wunder vom Pichterich“ hat unsere SUN tatsächlich erneut den SSV Ulm 1846 aus dem Pokal-Wettbewerb geworfen. Manche Geschichten schreibt eben nur der Fußball. Die Ulmer werden durch das Ausscheiden im Elfmeter-Drama von Neckarsulm erstmals seit sechs Jahren nicht das WFV-Pokalfinale erreichen. Der Weg unserer SUN im geht hingegen weiter, das Viertelfinale ist erreicht.

Als der Ulmer Patrick Dullek den entscheidenden Elfmeter über das Neckarsulmer Tor platzierte gab es kein Halten mehr. Party im Pichterichstadion bei unseren Spielern, Funktionären und den rund 700 Zuschauern. Nach 120 Minuten aufopferungsvollen Kampf gegen den hohen Favoriten und souveränen Regionalliga-Tabellenführer aus Ulm gab es kein Halten mehr. Nach schweren Tagen in Neckarsulm mit dem Rücktritt von Cheftrainer Walter Thomae könnte das Pokalspiel durchaus als Start zu besseren sportlichen Zeiten dienen.

Die Pokal-Begegnung gegen Ulm begann wie erwartet. Die Gäste hatten mehr Ballbesitz und bestimmten die Begegnung. Allerdings war von Beginn auch ersichtlich, wie fokussiert und mit welch großem Herz und Willen die SUN auftrat.

In Minute 12 hatten die Ulmer Spatzen die erste große Chance, Nicolas Jann kam aus acht Metern frei zum Schuss, jagte das Spielgerät jedoch weit über das Neckarsulmer Gehäuse. In der Folge taten sich die Ulmer schwer gute Tormöglichkeiten zu kreieren. Im Gegenteil, in der 27. Minute hatte die SUN eine gute Chance, nach einem Eckball kam Tim Pöhler in aussichtsreicher Position zum Kopfball, brachte jedoch nicht genug Druck hinter das Leder. Außer einem Kopfball von Patrick Dulleck, der in Minute 37 knapp links am Tor vorbeirauschte hatten die favorisierten Gäste aus Ulm keine weiteren guten Offensivaktionen, so dass es mit dem 0:0-Remis in die Halbzeitkabine ging.

In Durchgang zwei spielten die Spatzen plötzlich fokussierter und erspielten sich einige gute Möglichkeiten. In der 50. Minute hatten die Ulmer Fans den Torschrei bereits auf den Lippen, doch SUN-Keeper Marcel Susser packte gegen Nicolas Jann den Monstersave aus und parierte aus sechs Metern grandios. Sieben Minuten später gab es erneut das Duell Marcel Susser gegen Nicolas Jann, diesmal hatte die Sport-Union Glück, denn der Ulmer Torjäger scheiterte am Pfosten.

In der Schlußphase drehten die Ulmer nochmals auf. Andreas Ludwig platzierte einen Freistoß aus 20 Metern haarscharf links neben das Tor, (79.), nach einem Fehlpass in der Neckarsulmer Defensive scheiterte Christoph Maier aus sieben Metern freistehend.

Nach 96 nervenaufreibenden Minuten pfiff Referee Michael Zeiher die reguläre Spielzeit ab und es ging torlos in Verlängerung. Immer offensichtlicher wurden somit die Parallelen zu 2013.

In der ersten Hälfte der Extrazeit trauten die Neckarsulmer Fans ihren Augen kaum, denn ihre Mannschaft war plötzlich Chef auf dem Platz und hatte einige gute Möglichkeiten zur Führung. So ging Leon Rasic in Minute 94 auf und davon platzierte seinen Schuss aus 10 Metern aber etwas zu hoch. Fünf Minuten später bereitete Laurtz Fischer gekonnt vor, Leon Rasic´ Schuss von der Strafraumlinie prüfte Ulms Keeper Lorenz Otto. Die beste Neckarsulmer Chance hatte Emma McDonald, der nach feinem Solo aus 12 Metern freistehend über das Tor zielte (105.).

Da auch die zweite Hälfte der Verlängerung torlos endete, ging es ins Elfmeterschießen. Die Spannung im Pichterichstadion war geradezu greifbar.

Die SUN legte vor und im Gleichschritt ging es zum 2:2 – für die SUN waren Steven Neupert und Claudio Bellanave erfolgreich. Dann scheiterte Lauritz Fischer an Otto. Doch auch Marcel Susser, der schon 2013 neben Neupert zu den Pokalhelden zählte, parierte den nächsten Ulmer Elfer. Weiter ging es zum 4:4 (Leon Rasic und David Gotovac trafen für SUN). Dann scheiterte Mc Donald und Susser hielt den nächsten Ball. Jonas Selz sorgte für das 5:4, doch abermals glich Ulm aus. Dann verwandelte Julian Grupp und Ulm Patrick Dullek schoss über das Tor – der Rest war eine jubelnde Neckarsulmer Spielertraube. Die Sensation war geschafft.

Sport-Union Neckarsulm: Susser, Selz, Seybold, Müller (73. Grupp), Gebert, Gotovac, Neupert, Fischer, Pöhler (70. Bellanave), Pander (104. Mc Donald), Lushtaku (84. Rasic).