Treffer in der Nachspielzeit bringt NSU um den Heimdreier gegen Pforzheim

Derzeit kommt es für unser Oberliga-Team knüppeldick. Im gestrigen Spiel gegen den 1. CfR Pforzheim war die NSU dem Sieg so nah. Bis in die Nachspielzeit führte das Team von Trainer Marcel Busch mit 1:0, ehe Meldin Kovacevic mit seinem Treffer nach exakt 92 Minuten und 36 Sekunden den Neckarsulmer Heimdreier mit dem 1:1 zunichte machte. „Wenn man sieht, wie aufopferungsvoll wir heute gekämpft haben, ist das richtig bitter“, analysierte NSU-Kapitän Marc Schneckenberger.

Keine Frage, vom Spielverlauf über 90 Minuten wäre ein Neckarsulmer Dreier gegen die Goldstädter glücklich gewesen. „Ich hätte heute nach den 90 Minuten dennoch sehr gerne von einem dreckigen Sieg gesprochen“, sagte NSU-Chefcoach Marcel Busch.

Vor 600 Zuschauer, die im Rahmen des Neckarsulmer Nostalgie-Tages auf dem Pichterich anwesend waren, zeigten die beiden Teams auf dem schwer bespielbarem Boden zwar kein Oberliga-Feuerwerk, doch das Spiel zog die Zuschauer aufgrund seiner Intensität und Emotionen in den Bann.

Die NSU lief mit eigens aufgrund des 50-jährigen Jubiläums des WFV-Pokalsieges 1969 angefertigten Jubiläums-Trikots auf. Zahlreiche anwesende Neckarsulmer Fußballhelden der damaligen Zeit gaben dem Drumherum ein besonderes Flair. Dies alles schien die Pichterich-Jungs zunächst zu beflügeln.
„Wir sind endlich wieder richtig gut in ein Spiel gestartet, hatten zu Beginn die Kontrolle“, analysierte Marcel Busch. Der Lohn folgte bereits in Minute 6. Der starke Maxi Gebert lief knapp 50 Meter mit dem Ball am Fuß in Richtung Pforzheimer Gehäuse und drosch das Spielgerät aus 18 Metern mit überragender Präzision am chancenlosen Manuel Salz vorbei zum 1:0 ins Netz. Ein Traumtor unserer Nummer 13.

Doch schon in der direkten Folge hatte man den Eindruck, dass die Sport-Union sich zu weit zurückzog, versuchte, den knappen Vorsprung zu verwalten. Zunächst gelang das auch sehr gut, die Pforzheimer kamen im ersten Durchgang zu keiner nennenswerten Torchance. Dies lag vor allem daran, dass diesmal eine andere Neckarsulmer Mannschaft als in den letzten Wochen auf dem Platz stand. Mit hoher Laufintensität und großer Leidenschaft im Zweikampfverhalten konnte man die Gäste um ihr gefährliches Offensivtrio Czaker, Zinram und Redekop zunächst in Schach halten.

Im zweiten Durchgang allerdings wurde der Druck der Pforzheimer immer größer. „Wir haben uns in der Halbzeit darauf eingeschworen, dass wir noch einen zweiten Treffer nachlegen müssen, um die drei Punkte sicher zu haben“, sagte Marcel Busch. Doch Entlastung gab es für seine Elf in den zweiten 45 Minuten nur selten, geschweige denn eine gute Tormöglichkeit.

Nach einer Stunde spielten eigentlich nur noch die Gäste und der Ausgleich lag mehrmals in der Luft. So in der 67. Minute, als der starke Jonathan Zinram bereits NSU-Goalie Marcel Susser ausgespielt hatte, David Gotovac jedoch im letzten Moment zur Ecke klären konnte. Nur zwei Minuten später war es erneut Zinram, der am rechten Strafraumeck zum Abschluss kam, diesmal hielt Susser grandios. Bei weiteren Chancen fehlte den Goldstädtern entweder die letzte Präzision, oder es war ein Neckarsulmer Abwehrbein im Weg.

Doch dann kam die 93. Minute. Luis Torci drosch einen Freistoß aus 25 Metern in Richtung Marcel Susser, dieser klärte den Flachschuss ebenso wie den Nachschuss von Serach von Nordheim, doch im dritten Versuch war der eingewechselte Meldin Kovacevic zur Stelle und zerstörte mit seinem Treffer ins linke obere Eck die Neckarsulmer Hoffnungen auf den ersehnten Heimsieg.

Keine Frage, der Ausgleich war nicht unverdient. Dennoch sorgte sein später Zeitpunkt für versteinerte Mienen bei unserem Team. Vor allem die kämpferische Einstellung und die Leidenschaft, mit der die Pichterich-Elf gegen Pforzheim agierte, macht trotzdem Mut für die zukünftigen Aufgaben.

NSU: Susser, Gotovac, Romano (55. Klotz), Müller, Fausel, Gebert, Scheckenberger, S. Neupert, Öztürk (69. Stadler), Islamaj (80. Ayvaz), Pander (88. Charrier)