01.12.18

0:4 in Oberachern – Enttäuschender NSU-Auftritt zum Jahresabschluss

Oberligist Neckarsulmer Sport-Union hat den Jahresabschluss verpatzt. Die deftige 0:4-Niederlage beim SV Oberachern sorgte für große Enttäuschung bei der Pichterich-Elf, die nun auf dem möglichen Abstiegrang 13 überwintert. „Uns fehlte das Spielglück und die Spielqualität. Oberachern hat letztendlich verdient gewonnen, weil wir uns nicht genug gewehrt haben”, war NSU-Trainer Marcel Busch nach dem Abpfiff sichtlich bedient.

Nein, das Jahr 2018 wird bei der Sport-Union nicht in allzu positiver Erinnerung bleiben, da machten auch die letzten 90 Minuten von Oberachern keine Ausnahme. Die Neckarsulmer Malaise begann dabei schon vor Spielbeginn, als der für die Stammelf nominierte Enzo Romano sich beim Warmmachen verletzte und durch Robin Neupert ersetzt werden musste.

Dennoch begann die abermals ersatzgeschwächt abgetretene NSU im Waldseestadion stark und bereits nach acht Minuten bot sich der Busch-Elf sogar die große Chance zur Führung. Nach schönem Spielzug wurde Maximilian Gebert im Strafraum gelegt, Schiedsrichter Marcel Göpferich zeigte sofort auf de Punkt. Serhat Ayvaz, der noch in der Vorwoche in Nöttingen einen Strafstoß verwandelt hatte, scheiterte diesmal am stark reagierenden SVO-Keeper Logan Kleffer.

Mit zunehmender Spieldauer wurde Oberachern dann jedoch stärker. Vor allem den Regisseur der Hausherren Gabriel Gallus bekam die Neckarsulmer Defensive überhaupt nicht in den Griff. Gallus initiierte einen gefährlichen Angriff nach dem anderen, und sorgte in der 22. Minute höchstpersönlich für die Führung der Hausherren. Einen Freistoß von der Strafraumlinie zirkelte die Nummer 10 sehenswert ins rechte Eck. Ein Treffer, der sich angedeutet hatte, weil die Neckarsulmer Defensive das Kurzpass-Spiel der Oberacherner nicht mehr entscheidend unterbinden konnte.

Der Rückstand erwies sich zudem als kleiner Bruch für die Sport-Union. Vom schnellen und gefährlichen Umschaltspiel der letzten Wochen war fortan kaum etwas zu sehen. Der Grund waren zu viele schlampige Abspiele sowie Stockfehler der Motorenstädter. Trotzdem wäre in der 29. Minute beinahe der Ausgleich gefallen. Nach diesmal schöner Kombination über die rechte Seite verpasste traf Maxi Gebert den Ball nach einer Hereingabe von Shpejtim Islamaj nicht richtig. Fünf Minuten später dann Glück für die Unterländer, als ein Kopfball von Felix Armbruster an die Latte klatschte.

Für den zweiten Durchgang hatte sich die NSU viel vorgenommen, doch 46 Sekunden nach Wiederanpfiff waren die Neckarsulmer Comeback-Pläne zunächst einmal über den Haufen geworfen. Ein Pass in die Tiefe knockte die komplette rechte Neckarsulmer Defensivseite aus, Noah Zwick nutzte dies zu einem Pass auf den mitgelaufenen Eray Gür, der problemlos zum 2:0 einnetzte. „Da schwörst Dich in der Halbzeitkabine darauf ein, dass Du nur ein Tor zurückliegst und alles daran setzen willst, zurückzukommen. Und dann passiert so etwas nach nicht einmal einer Minute Spielzeit“, monierte Marcel Busch das Defensivverhalten seiner Mannschaft in dieser Szene.

Die zweite Halbzeit war insgesamt wohl eine der schwächsten der NSU in dieser Spielzeit, kaum einen entscheidenden Zweikampf wurde noch gewonnen. Man sah nun, warum der SV Oberachern als punktemäßig bestes Heimteam der Oberliga in die Winterpause geht. Das 3:0 ließ daher auch nicht lange auf sich warten. Nach einem Fehler im Aufbauspiel kam das Leder zu m überragenden Gabriel Gallus, der noch einen Gegenspieler austanzte und dann ins kurze Eck schob – 3:0 für Oberachern.

Doch der Torhunger der Sudbadener war noch immer nicht gestillt. Fünf Minuten vor dem Abpfiff verwandelte Timo Schwenk einen Foulelfmeter zum 4:0-Endstand und machte damit den gebrauchten Neckarsulmer Tag perfekt. Es war bezeichnend, dass der eingewechselte Simon Balles, ansonsten im Kader der Bezirksliga-Elf ein Sonderlob seines Trainers erhielt: „Simon hat es richtig gut gemacht“, so Marcel Busch.

Als der Trainer des SV Oberachern, Marc Lerandy nach dem Abpfiff sagte, „dass im zweiten Durchgang sogar noch mehr Treffer für uns möglich gewesen wären, hätten wir konzentrierter gespielt“, konnte man ihm nicht unbedingt widersprechen. Auch Marcel Busch sprach von einem verdienten Sieg der Hausherren: “Wir haben den Gegner einfach nicht genug bekämpft, standen nicht kompakt genug und konnten die Passwege nicht richtig zumachen“. Platz 13 ist für sein Team zum Jahresabschluss weniger, als vor der Saison vorgenommen. „Ich erwarte, dass meine Spieler sich und ihre Leistung in der Vorrunde reflektieren und fit sowie hoch motiviert zum Trainingsauftakt am 09. Januar erscheinen werden“, so der Neckarsulmer Trainer abschließend.

NSU: Wallmann, Seybold (82. Yazji), Schmelzle, R. Neupert (59. Momfor), Gotovac (82, Hatzis), Schneckenberger, Klotz, Gebert, Islamaj (68. Balles), Ayvaz, Albert.