Schlechte Chancenverwertung und ein Elfmetergeschenk an den Gegner: Sport-Union unterliegt Walldorf II mit 1:3
Der Frust über die 1:3-Heimniederlage am gestrigen Samstag gegen den FC Astoria Walldorf II steckte Marcel Busch auch am Sonntag Nachmittag noch in den Knochen. „Ich kann mich an kaum ein Spiel erinnern, in dem wir so viele Großchancen hatten“, so der Neckarsulmer Cheftrainer über die unglückliche Niederlage seiner Elf.
Ansonsten wollte Marcel Busch seinem Team keinen Vorwurf machen. Vor allem in der ersten Hälfte war es ein richtig starker Auftritt der Pichterich-Elf – mit Chancen en masse. Den ersten Treffer erzielten allerdings überraschend die Gäste aus Walldorf. Nach einem ungenauen Rückpass erkämpfte sich Roen Fordyce Hlywka das Spielgerät, passte auf Sven Kronemeyer der aus 16 Metern humorlos in den linken Knick abschloss.
Es war die einzige gefährliche Szene der Walldörfer im ersten Durchgang gegen hoch konzentriert agierende Neckarsulmer. Die Pichterich-Elf ließ den Gästen kaum mehr Zeit zum Luftholen, ging aber allzu fahrlässig mit ihren zahlreichen Großchancen um. Ob Claudio Bellanave (11. Minute), Gotovac (19.), Maxi Gebert (20.) oder Pasqual Pander (28.), sie alle brachten den Ball nicht im Tor unter. Zudem erwischte der Walldorfer Keeper Idjakovic einen Sahnetag.
In der 32. Minute war aber auch er geschlagen. Mario Cancar spielte mustergültig in die Tiefe zu Pasqual Pander, der aus fast unmöglich spitzem Winkel zum hoch verdienten 1:1-Ausgleich traf. Der Neckarsulmer Dauerdruck drückte sich endlich auch im Ergebnis aus.
Mit dem Pausenpfiff hätte die Führung der Sport-Union fallen müssen, nach toller Vorarbeit von Pasqual Pander traf Mario Cancar aus kürzester Distanz jedoch den Ball nicht.
Sechs Minuten nach Wiederanpfiff kam der agile Pander nach einem Walldörfer Abwehrfehler an den Ball, setzte diesen jedoch an den rechten Außenpfosten.
In der 54. Minute dann die Szene, die für erhitzte Gemüter, auch weit nach Spielschluss, sorgte. Mirco Born kam im Strafraum gegen Nico Bayha zu Fall und zum Entsetzen aller Neckarsulmer pfiff der Referee Philipp Hofheinz aus Niefern Strafstoß. Nicht nur dass Nico Bayha deutlich erkennbar klar den Ball gespielt hatte, der Unparteiische hatte auch noch beste Sicht auf das Geschehen. „Ich spiele klar den Ball, und der Gegner fädelt bei mir ein. Eigentlich war es eine Frechheit, diesen Elfmeter zu pfeifen”, schilderte Nico Bayha die entscheidende Szene. Auch für seinen Trainer Marcel Busch war es eine Fehlentscheidung: “Für mich war das nicht mal fragwürdig. Es war definitiv kein Elfmeter.”
Benjamin Hofmann war das reichlich wurst, er verwandelte das Elfmetergeschenk humorlos zum 1:2-Führung für die Astoria. Ein Treffer, der den Spielverlauf komplett auf den Kopf stellte.
Die Sport-Union war in der Folge weiterhin bemüht, konnte jedoch nicht an das Chancen-Feuerwerk der ersten Hälfte anknüpfen. Nichtsdestotrotz gab es weitere hochkarätige Chancen zum Ausgleich, allerdings war am Ende stets ein Walldörfer Körperteil im Weg, das einen weiteren Neckarsulmer Torerfolg verhinderte.
Es kam sogar noch schlimmer, in der Nachspielzeit erzielte Walldorf nach einem Konter durch Marco Varivodo noch den 1:3-Endstand.
“Vom Spielverlauf her war es ein glücklicher Sieg für uns”, sagte Walldorf-Trainer Andreas Kocher. Sein Gegenüber Marcel Busch sagte abschließend: “Glückwunsch an die Walldorfer, die ich sehr schätze. Aber sie sind heute nicht der verdiente Sieger. Das hätten ganz klar wir sein müssen.”
Der Neckarsulmer Coach war auch einen Tag nach der Niederlage nicht gut auf das Unparteiischen-Trio zu sprechen. „Seit ich Trainer in Neckarsulm bin, äußere ich mich zum ersten Mal negativ über Schiedsrichter. Dabei geht es mir nicht einmal um die Fehlentscheidungen, das kann passieren. Aber dass der Linienrichter mich im Prinzip 90 Minuten lang komplett ignoriert hat, geht gar nicht und ist für mich ganz klar fehlende Sozialkompetenz.“
Neckarsulmer Sport-Union: Bayha, Romano, Fausel (76. Mägerle), Seybold, Gotovac, Gebert (61. Schappes), S. Neupert, Bellanave (72. Eitelwein), Cancar, Pander (86. Müller), Schorn.
Tore: 0:1 Kronemayer (9.), 1:1 Pander (32.), 1:2 Hofmann (54. Strafstoß), 1:3 Varivoda (90.+3).
Schiedsrichter: Philipp Hofheinz (Niefern).