Oberliga-Spielbetrieb: Das Warten auf positive Zeichen der Politik

Am gestrigen Montagabend fand die nächste Videokonferenz der Oberliga-Spielkommission und den Vereinen statt. Nach deren Ende standen allerdings noch einige Fragezeichen, wie es in der Oberliga Baden Württemberg im Frühjahr tatsächlich weitergehen wird.

Das größte davon kann der Fußball nicht beeinflussen: Nämlich die politische Entscheidung, wann der Trainings- und Spielbetrieb wieder freigegeben wird. Dieses Datum wird zweifellos entscheidend sein, in welcher Form die aktuelle Oberliga-Runde fortgeführt werden kann.

Klar ist aktuell nur, dass es keine traditionelle Hin- und Rückrunde geben wird – dafür reichen die zur Verfügung stehenden Wochenenden schlichtweg nicht aus. Daher wurden auf der gestrigen Videokonferenz vor allem zwei Alternativ-Szenarien in der Theorie durchexerziert.

Da die Spielordnung der Oberliga vorgibt, so viele Spiele als möglich in einer Saison zu bestreiten, ist die erste Option, die Vorrunde zu Ende zu spielen und anschließend Titel und Abstieg in einer Playoff- / Playdown-Runde auszuspielen.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass spätestens am 06.03.21 wieder um Punkte gespielt werden könnte. Da sich die große Mehrzahl der Clubs auf eine vierwöchige Vorbereitungszeit festgelegt haben, müsste der Trainingsstart also spätestens am 08.02.21 erfolgen.

Sollte diese Variante mangels Freigabe der Politik scheitern, bliebe noch das Szenario einer einfachen Vorrunde. Die Absolvierung der Hälfte aller Spiele ist die Voraussetzung, um eine Saison überhaupt werten zu können. Die Wiederaufnahme der einfachen Hinrunde könnte bis spätestens 03.04.21 erfolgen, um alle Spiele termingerecht durchführen zu können.

Eine dritte Variante, die aber wahrlich keiner der Beteiligten anstrebt, ist eine Annullierung der Spielzeit. Dies würde geschehen, wenn bis zum Saisonende nicht mindestens die Hälfte aller Begegnungen absolviert sind.

“Ich muss sagen, ich finde es sinnvoll, dass wir jetzt sagen können, passiert Fall a) dann agieren wir so, passiert Fall b) dann agieren wir anders. Trotzdem ist das ganze natürlich immer noch schwer zu greifen. Wenn unser Trainer Marcel Busch mich jetzt fragt, wie er zukünftig planen soll, dann fällt mir eine griffige Antwort schwer”, sagt unser Sportlicher Leiter Thorsten Damm zur aktuellen Situation.

Eine Prognose, welches Konstrukt nun zum Tragen kommt ist zum jetzigen Zeitpunkt in der Tat unmöglich zu treffen. Dafür ist der Pandemie-Verlauf weiterhin zu dynamisch und unberechenbar.

Sorgen macht der Liga aber auch die unklare Zuschauer-Situation. So droht im neuen Jahr eventuell ein Szenario mit Spielen ohne Publikum. In diesem Fall sind auch wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen, was die Anzahl der Spiele angeht.

Bei allen Unwägbarkeiten, in einer Sache waren alle Vereine sowie der Verband vereint: Und zwar in der Vorfreude, dass hoffentlich bald wieder der Ball in der Oberliga BW rollen wird.