NSU erkämpft sich Remis beim SV Linx
Nach dem 0:0-Remis in Linx wusste man bei Oberligist Neckarsulmer Sport-Union zunächst nicht genau, ob man sich über den Punktgewinn im Südbadischen freuen oder über zwei verpasste ärgern sollte. In einer intensiven Begegnung zeigte die Sport-Union die vielleicht beste Auswärts-Leistung dieser Saison und beendete die Negativserie von drei Niederlagen in Folge in der Fremde. Doch mit einem Quäntchen Glück wäre die Pichterich-Elf sogar mit drei Punkten im Gepäck auf die lange Heimreise gegangen. „Insgesamt war es ein gerechtes Remis“, waren sich am Ende dann letztendlich die beiden Trainer Marcel Busch und Thomas Leberer einig.
Es war das Spiel der Teams, die in der Vorwoche für Furore in der Oberliga gesorgt hatten. Die Linxer besiegten vor sieben Tage Tabellenführer Göppingen mit 3:1, die NSU bezwang Topfavorit VfB Stuttgart II. Das größere Selbstvertrauen zeigte zunächst jedoch die Sport-Union. In der Defensive sehr kompakt und konzentriert agierend, sorgten Steven Neupert (13.) und Pasqual Pander (25.) mit Schüssen aus der Distanz für erste Gefahr. Es entwickelte sich auf dem engen Linxer Platz ein kräfteraubendes und laufintensives Kampfspiel auf Biegen und Brechen.
Nach einer haben Stunde wurden die Gastgeber stärker, erspielten sich einige gefährliche Standards. In der 42. Minute hätte LInx in Führung gehen müssen. Torjäger Marco Robio war auf rechts auf und davon, NSU-Keeper Marcel Susser verfehlte seinen präzisen Pass in die Mitte zwar, irritierte den mitgelaufenen Pierre Venturini jedoch derart, dass dieser den Ball verfehlte, anstatt ihn ins leere Gehäuse zu bugsieren. „Da müssen wir das 1:0 machen, auch wenn es nicht verdient gewesen wäre“, ärgerte sich SVL-Coach Thomas Leberer.
Der zweite Durchgang begann erneut mit hoher Neckarsulmer Präsenz. Defensiv hatte man zunächst wieder alles im Griff, tat sich allerdings gegen kompakte Linxer schwer, eigene Torchancen zu kreieren. In der 59. Minute wäre die NSU dennoch beinahe in Führung gegangen. Nach einer feinen Kombination über die linke Seite passte Serhat Ayvaz in den Lauf von Pasqual Pander, dessen Schuss aus spitzem Winkel stark vom Linxer Keeper Riedinger entschärft wurde. Sechs Minuten später produzierte ein Abwehrversuch der Gastgeber nach schönem Gebert-Solo beinahe ein Eigentor.
Nach einer Stunde folgte dann die beste Phase der Linxer. Immer wieder gelang es den Südbadener jetzt, mit präzise Pässe in die Tiefe ihr gefährliches Offensivtrio Rubio, Vollmer und Tine einzusetzen. So geschehen in der 62. Minute, als Wacim Tine alleine auf Marcel Susser zulief, der NSU-Keeper jedoch den Winkel so geschickt verkürzte, dass der Linxer Stürmer nur den Außenpfosten traf.
In der 78. Minute die nächste brenzlige Situation im Neckarsulmer Strafraum, Nach einem Querpass durch die gesamte Box drosch Pierre Venturini das Spielgerät freistehend aus spitzem Winkel in den Linxer Nachmittagshimmel.
Beiden Teams war nun anzumerken, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollten, so entwickelte sich in der Schlußviertelstunde ein offener Schlagabtausch. In der 79. Minute dann die große Siegchance für die Unterländer. Nach einem Fehler der Linxer Defensive kam Mert Öztürk aus 16 Metern zentral freistehend zum Schuss, doch Riedinger parierte den präzisen Flachschuss glänzend. Ebenfalls den Torschuss auf den Lippen hatten die Neckarsulmer Fans sieben Minuten vor dem Ende als ein Fernschuss von Steven Neupert haarscharf sein Ziel verfehlte.
Doch auch die Linxer hatten noch die Riesenchance zum Heimsieg. In Minute 84 später kam Timo Wehrle völlig frei am langen Pfosten zum Kopfball, doch Marcel Susser hechtete sensationell in die bedrohte Ecke und hielt seiner Elf somit den hoch verdienten Punkt fest.
„Wir hätten heute gerne gewonnen, doch wir sind auf einen unangenehm zu spielenden und aggressiven Gegner getroffen, deswegen unterschreibe ich das Remis“, sagte der Linxer Coach Thomas Leberer. Sein Gegenüber Marcel Busch hätte sich insgesamt gewünscht, „dass meine Mannschaft etwas exakter die Räume bespielt. Beide Teams hatten ihre gute Phasen in diesem Spiel, natürlich hätte ich mir am Ende noch den Lucky Punch für uns gewünscht.“ Immerhin konnte seine Mannschaft den Gegner mit dem Remis tabellarisch auf Distanz halten und zudem demonstrieren, dass sie auch in der Fremde punkten kann. Und das sind vor dem schweren Auswärtsspiel bei Tabellenführer Göppinger SV durchaus positive Erkenntnisse.
NSU: Susser, Gotovac (79. Islamaj), Fausel, Klotz, Romano, Gebert, S. Neupert, Schneckenberger, Ayvaz (72. Öztürk), Pander, Stadler (63. Stadler).