Nichts zu holen im Breisgau – 0:3-Niederlage beim Freiburger FC
Ohne Punkte im Gepäck kehrte Oberligist Neckarsulmer Sport-Union von der weiten Auswärtsfahrt beim Freiburger FC zurück. Die 0:3-Niederlage im Breisgau schmerzte die Pichterich-Elf, die nun wieder näher an die Abstiegszone herangerückt ist. „Wir sind natürlich extrem enttäuscht. Defensiv haben wir heute zu fahrlässig verteidigt, in der Offensive haben uns die Überzeugung und Durchschlagskraft gefehlt“, war NSU-Coach Marcel Busch nach dem Abpfiff sichtlich bedient.
Bei bestem südbadischem Spätsommer-Wetter konnte Busch überraschend doch auf seinen Abwehrchef Tobias Fausel zurückgreifen, der zuletzt gegen Ravensburg noch schmerzlich vermisst wurde. Gegen die seit drei Spielen ungeschlagenen Freiburger fand die Sport-Union zunächst auch ganz gut in die Begegnung, wenngleich sich das Geschehen meist im Mittelfeld abspielte. Beide Teams neutralisierten sich zunächst weitestgehend, die Abwehrreihen dominierten. Die ersten Torannäherungen konnte die NSU für sich verbuchen, ohne dabei jedoch besonders zwingend zu agieren.
Auf der Gegenseite demonstrierte dann nach etwas mehr als einer halben Stunde der Freiburger FC seine gnadenlose Effektivität. Nach einem eigentlich bereits abgewehrten Angriffsversuch kam der FFC erneut in Ballbesitz, der agile Matthis Eggert legte von der Torauslinie mustergültig zurück zu Konstantin Fries, der trocken zum 1:0 abschloss. „Derzeit ist das Momentum in den entscheidenden Situationen auf unserer Seite“; freute sich Freiburgs Trainer Joshua Moser-Zankel, „das war sehr effektiv von meiner Mannschaft.“ Sein Gegenüber Marcel Busch hingegen monierte: „Wir wirken derzeit mental teilweise etwas müde, und haben nicht nur in dieser Szene die notwendige Aggressivität in der Defensive vermissen lassen.“
Bis zur Pause schaffte es die insgesamt zu ungenau agierende Sport-Union nicht mehr, sich entscheidend im Freiburger Strafraum durchzusetzen.
Im zweiten Durchgang schien die Pichterich-Elf, trotz der verletzungsbedingten Auswechslung von Tobias Fausel, endlich den notwendigen Druck auf das Tor der Breisgauer entwickeln zu können. Bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff legte Pasqual Pander mit viel Übersicht zurück auf Steven Neupert, der jedoch vom Elfmeterpunkt aus haarscharf scheiterte.
Diese Chance sollte jedoch keine Neckarsulmer Druckphase einleiten, im Gegenteil. Die giftigen Gastgeber schafften es immer wieder erfolgreich, die Angriffe der Sport-Union zu unterbinden. Darüber hinaus strahlten die Freiburger auch bei ihren Kontern Gefährlichkeit aus. So lief Matthis Eggert in der 55. Minute alleine auf NSU-Goalie Marcel Susser zu, der seine Farben jedoch mit einer starken Parade im Spiel hielt.
Drei Minuten später konnte jedoch auch der Neckarsulmer Goalie die Vorentscheidung nicht verhindern. Nyamsi Mbem-Som hämmerte das Spielgerät aus 18 Metern unhaltbar ins linke Eck – 2:0. Danach kam es zu Tumulten, da der Schütze trotz eines am Boden liegenden Neckarsulmer Spielers im Strafraum das Spiel fortsetzte. „Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass er den Ball rausspielt, aber kein Vorwurf an den Freiburger, ich hätte in dieser Situation sicher auch geschossen“, so Marcel Busch, der sich viel mehr darüber ärgerte, dass seine Mannschaft in dieser Szene abermals nicht konsequent genug verteidigt hatte.
Vielleicht wäre noch ein Remis für die Gäste drin gewesen, wenn Mert Öztürk aus zehn Metern Entfernung in der 70. Minute anstatt die kurze, die lange Ecke anvisiert hätte. Doch so lenkte Freiburgs Keeper Niklas Schindler den Ball gekonnt um den Pfosten.
Der Freiburger FC versäumte es danach zunächst, mit dem dritten Treffer alles klar zu machen, hatte unter anderem bei einem Pfostenschuss von Eggert Pech. Drei Minuten vor dem Ende durfte der FFC dann aber doch noch zum dritten Mal jubeln. Einen mustergültigen Konter über drei Stationen drückte Nicolas Garcia-Stein zum 3:0-Endstand über die Linie. Auch wenn das Ergebnis letztendlich etwas zu hoch ausfiel, gab es am verdienten Zustandekommen der Neckarsulmer Niederlage keine Diskussion.
„Wir wieder schneller aus der Ordnung in die Zweikämpfe kommen und nicht erst, wenn der Gegner den Ball kontrolliert hat. Zudem haben wir heute zu viel nach hinten gespielt und sind nicht wie gewünscht ins Anlaufen beim gegnerischen Aufbauspiel gekommen“, monierte Marcel Busch. Am meisten schmerzte den Neckarsulmer Trainer aber sicher das fahrige Abwehrverhalten seiner Mannschaft, deren bisher gewohnte Kompaktheit derzeit ein wenig abhanden gekommen zu sein scheint.
NSU: Susser, Klotz, Fausel (46. Öztürk), Romano, Gotovac, Gebert, Schneckenberger, Müller (62. Islamaj), S. Neupert, Pander, Stadler (74. Hatzis)