Kein Tor, kein Punkt – NSU verliert 0:2 in Villingen

Fußball-Oberligist Neckarsulmer Sport-Union musste beim FC 08 Villingen die dritte Niederlage in Folge hinnehmen. 2:0 hieß es am Ende für das Schwarzwald-Team, und das vollkommen zurecht. Wieder keine Punkte, wieder kein eigenes Tor geschossen, im Neckarsulmer Lager herrschte abermals Niedergeschlagenheit.

Seit inzwischen drei Spielen wartet die Pichterich-Elf auf einen eigenen Treffer. Auch im schmucken Villinger Friedengrundstadion lag ein Neckarsulmer Treffer nicht in der Luft. Das Auftreten der Sport-Union in der Offensive war zu harmlos, um die kompromisslose Villinger Defensive in Gefahr zu bringen. Erschwerend kam hinzu, dass man es den Gastgebern viel zu leicht gemacht hat, ihre beiden Treffer zu erzielen.

Vor allem das 1:0 nach einer halben Stunde ärgerte Marcel Busch: „Villingen hat seine letzten vier Treffer nach Standards erzielt, Wir haben in der Kabine sogar den Raum, den sie bei Eckbällen bespielen auf ein Plakat eingezeichnet.“ Und dennoch fiel der erste  Villinger Treffer ausgerechnet nach einem Eckstoß. Tobias Weißhaar lief einfach in Richtung ersten Pfosten und durfte ohne Neckarsulmer Gegenwehr zum 1:0 einköpfen. „Das hat nichts mit mannschaftstaktischen Dingen zu tun, das sind individuelle Fehler“; grantelte Marcel Busch.

Eigentlich hätte zu diesem Zeitpunkt sogar die NSU führen können, denn die beste, weil einzige Chance des Spieles hatten die Gäste bereits in der 4. Minute. Nach einem hervorragenden Spielzug über David Gotovac und Shpejtim Islamaj kam das Leder im 16-Meter-Raum zu Steven Neupert, der jedoch freistehend denkbar knapp scheiterte.

Danach entwickelte sich bis zur Villinger Führung ein Spiel, wie eigentlich von der NSU gewollt. Die Abstände zwischen den einzelnen Neckarsulmer Mannschaftsteilen stimmten, die Gastgeber hatten zwar mehr Ballbesitz, taten sich aber sehr schwer, gefährliche Offensivaktionen zu initiieren. „Das Spiel gegen den Ball war bei uns insgesamt recht ordentlich“, sagte Marcel Busch.

Umso ärgerlicher, wie simpel die Gastgeber nach einer halben Stunde durch Weißhaar in Führung gingen. Nicht viel mehr mussten die Villinger beim 2:0 investieren. Eigener Einwurf, tief in der eigenen Hälfte, ein langer Ball und der zwei Minuten zuvor eingewechselte Volkan Bak lief sträflich alleine auf Marcel Susser zu. Mit seiner ersten Ballberührung erzielte der erste zwei Minuten zuvor eingewechselte Bak in der 59. Minute das 2:0 – und verpasste der NSU damit bereits den entscheidenden Genickschlag. „Das darf uns einfach nicht passieren“, kritisierte Marcel Busch.

„Wir wollten eigentlich wie in den letzten Jahren ein giftiges, emotionales Spiel. Doch dafür sind die beiden Gegentore einfach zu früh gefallen.“ Der Neckarsulmer Trainer monierte, „dass wir zu oft die falschen Entscheidungen getroffen haben.“ Hinzu kam, dass seiner Mannschaft im Spielaufbau zu viele Fehlpässe unterliefen, Flanken aus aussichtsreichen Positionen hinters Tor flogen und Freistöße aus dem Halbfeld schon in der Villinger Ein-Mann-Mauer hängen blieben.

So war die zweite Halbzeit geprägt von Neckarsulmer Anrennen, das die Villinger allerdings mit nicht allzu großer Mühe erfolgreich bekämpfen konnte. Die Schwarzwälder kamen zu keiner Zeit in Gefahr den sicheren Vorsprung zu verspielen. Und hätte NSU-Goalie Marcel Susser nicht mehrmals im Eins-gegen-Eins hervorragend reagiert, die Niederlage hätte noch höher ausfallen können.

„Wir sind derzeit keine Mannschaft die den Eindruck erweckt, dass sie gerne miteinander Fußball spielt“, formulierte Marcel Busch nach dem Abpfiff deutliche Worte. Aber bei allem Frust stellt der Übungsleiter dennoch klar: „Ich zweifle weiterhin keinen Deut an der Qualität der Mannschaft. Vielmehr beschäftigt mich, warum derzeit zahlreiche Spieler das vorhandene Potential nicht abrufen.“

So liegt eine weitere arbeitsreiche Woche vor Marcel Busch und seinen Mannen, denn nächsten Samstag im Heimspiel gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen soll der Turnaround geschafft werden.

NSU: Susser, Gotovac, Fausel, Romano, Klotz (62. Ayvaz), Schneckenberger, S. Neupert, Gebert, Islamaj (85. Hatzis), Pander (Öztürk), Albert (56. Stadler)