Interview mit SUN-Chefcoach Marcel Busch zum Verlauf der Vorbereitung

Am kommenden Samstag ist es endlich wieder soweit: Oberliga-Fußball auf dem Pichterich. Der Restart wirft seine Schatten voraus, es herrscht Vorfreude allenthalben. Für unsere Sport-Union steht gleich ein interessantes Kräftemessen auf dem Spielplan, wenn der Traditionsverein Freiburger FC seine Visitenkarte auf dem Pichterich abgibt. Die Breisgauer sind ein unmittelbarer Konkurrent der Sport-Union im Kampf um den Klassenerhalt, umso wichtiger wäre ein erfolgreicher Start in die Rückrunde. Wir haben uns mit SUN-Cheftrainer Marcel Busch über den Verlauf der Wintervorbereitung unterhalten.

 

Buschi, fasse die Vorbereitungsphase für uns bitte in einem Satz zusammen.

M. B.: „Es war ein ständiges Auf und Ab – ich bin froh, dass die Saison jetzt endlich weitergeht.“

 

Gehen wir etwas mehr ins Detail. Kommen wir zunächst zum Positiven: Was hat Dir gut gefallen in den Trainingseinheiten, bzw. den Testspielen?

M. B.: „Ich fand es insgesamt sehr positiv, wie sehr sich die Jungs in der Trainingsarbeit fokussiert haben. Jeder hat wirklich hart mitgearbeitet. Beim letzten Testspiel in Schwäbisch Gmünd hat mir zudem sehr gefallen, dass die Jungs verinnerlicht haben, dass es im Abstiegskampf der Oberliga vor allem auf die notwendige Wettkampfhärte ankommt.“

 

Und womit warst Du in den letzten fünf Wochen unzufrieden?

M.B.: „In den Testspielen hat mich schon gestört, dass wir teilweise zu naiv agiert haben. Ja, ich denke das Wort „naiv“ trifft es sehr gut. Wir haben viel zu fehlerbehaftet agiert und unsere Gegner immer wieder zum Tore schießen eingeladen. Das müssen wir in den Punktspielen definitiv besser machen.“

 

Du hast es bereits angerissen, man muss leider sagen, dass unser Defensivverhalten nicht immer von der notwendigen Stabilität geprägt war. Es gab kein Testspiel ohne Neckarsulmer Gegentor. Bereitet Dir das im Hinblick auf die Rückrunde Sorgen, auch im Hinblick des langen Ausfalls von Tobi Fausel?

M. B.: Da muss ich natürlich einschränkend sagen, dass dies durchaus auch unserem Fokus auf dem Offensivspiel geschuldet war. Wir haben großen Wert auf die Spieleröffnung gelegt und in welche Zone wir kommen wollen.

Dass der Ausfall von Tobi ein Riesenverlust ist, brauche ich nicht extra zu betonen. Nichtsdestotrotz müssen nun die anderen Spieler zeigen, dass sie Tobis Rolle einnehmen können. Und das werden sie auch, dessen bin ich mir sicher.“

 

Kommen wir zu personellen Entscheidungen: Spannend ist, wer am Samstag gegen Freiburg zwischen den Pfosten stehen wird, Marcel Susser oder Lukas Mai. Kannst Du uns das jetzt bereits verraten?

M. B.: „Die Torhüter wissen es bereits, aber die Öffentlichkeit wird sich noch bis Samstag gedulden müssen, um die Antwort darauf zu erfahren.“

 

Wie bist Du mit den drei Neuzugängen bislang zufrieden?

M. B.: „Da kann ich eigentlich gar keine abschließende Wertung abgeben. Julian Grupp war länger krank, ich bin mir aber sehr sicher, dass er uns sofort weiterhelfen wird. Arel Demir hat sich beim ersten Training einen Bänderriss zugezogen, das lief natürlich absolut bitter für ihn. Er wird voraussichtlich am Donnerstag wieder ins Training einsteigen. Umut Demir macht seine Sache gut, er erfüllt unsere Erwartungen, die wir in ihn gesetzt haben absolut. Wenn er demütig bleibt und weiterhin Vollgas gibt, werden wir definitiv Freude an ihm haben.

Du hast vor kurzem Deinen Rücktritt als Cheftrainer der Sport-Union zum Saisonende bekanntgegeben. Wie waren die Reaktionen darauf in Deinem Umfeld?

M. B.: „Die Reaktionen gingen letztendlich alle in dieselbe Richtung. Jeder kann die Beweggründe nachvollziehen, doch jeder findet es auch schade. Ich habe mich über jedes Feedback gefreut, es waren auch 2-3 dabei, mit denen ich niemals gerechnet hätte.

Letztendlich bin ich mit der Entscheidung am Saisonende aufzuhören komplett im Reinen, und damit möchte ich es jetzt eigentlich auch gut sein lassen. Ich habe noch ein halbes Jahr in dem ich richtig für den Verein und die Jungs Gas geben werde, um den Klassenerhalt zu feiern. Darauf werde ich meinen kompletten Fokus legen. Wehmut wird am Ende ganz automatisch aufkommen, jetzt ist aber nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Jetzt heißt es Gas geben.“

 

Danke Marcel für dieses Interview und viel Erfolg am Samstag.