Interview mit NSU-Chefcoach Marcel Busch
Die Infektionszahlen sinken aktuell langsam aber sicher. Der Hunger auf Amateurfußball hingegen steigt nach langer Lockdown-Zeit wieder an. Auch wenn die aktuellen gesetzlichen Regelungen nicht unbedingt als grandios für den Sport-Restart zu bezeichnen sind, laufen bei den Verantwortlichen unseres Oberliga-Teams die Planungen für die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit auf Hochtouren. Zu deren aktuellen Stand konnten wir mit unserem Cheftrainer Marcel Busch sprechen.
Marcel, die Inzidenzzahlen sinken aktuell merklich, ebenso steigt der Impf-Fortschritt. Die Spielpause im Fußball dauert inzwischen seit fast sieben Monaten an. Gib uns bitte ein kurzes Update: Wie bzw. wann habt ihr den Restart geplant?
M. B.: Du hast recht, zwar sinken die Inzidenzzahlen allgemein, doch wenn ich sehe, dass der Landkreis Heilbronn aktuell wieder bei knapp unter der 100er Inzidenz steht, dann macht mich das schon ein wenig nachdenklich. In der Tat aber haben wir uns intensiv damit beschäftigt, wie wir die Vorbereitungsphase nach der langen Unterbrechung angehen wollen. Geplant ist, dass wir am Dienstag, den 1. Juni wieder mit der gemeinsamen Trainingsarbeit starten möchten. In den folgenden zwei Wochen werden wir dann das Augenmerk vor allem darauf legen, dass die Jungs wieder reinkommen, und möglichst schnell wieder die Abläufe und fußballspezifischen Bewegungen verinnerlichen.
Danach erhalten die Jungs zwei Wochen Zeit, um den Kopf nochmals freizukriegen. In dieser Zeit wird individuell trainiert. Im Anschluss daran startet dann die eigentliche Vorbereitungszeit mit sechs Wochen intensiver Trainingsarbeit.
Steht denn schon fest, unter welchen Rahmenbedingungen das Präsenztraining auf dem Pichterich erfolgen kann?
M. B.: Die Vorgaben von Bund und Land sehen so aus, dass Spieler nur dann am Trainingsbetrieb teilnehmen können, wenn sie entweder vollständig geimpft, bzw. genesen sind oder über einen tagesaktuellen medizinischen Schnelltest verfügen.
Das ist schon eine hohe Hürde, muss man sagen. Auf der anderen Seite bietet uns das aber auch endlich die Chance, wieder gemeinsam zu trainieren.
Wie genau werden die Vorgaben denn auf dem Pichterich umgesetzt?
M. B.: Die Sport-Union ist dran, hier logistisch etwas auf die Beine zu stellen,. Wie weit die Planungen sind, fällt zwar in das Resort unseres Sportlichen Leiters Thorsten Damm, ich bin mir aber sicher, dass die Verantwortlichen hier eine pragmatische und gute Lösung finden werden.
Nichtsdestotrotz stehst Du mit Deinem Team also erneut vor einer Vorbereitung unter erschwerten Bedingungen. Steigern solche Rahmenbedingungen überhaupt die Lust auf Fußball bei Dir persönlich?
M. B.: Ja, auf jeden Fall. Ich freue mich riesig darauf, wieder mit den Jungs gemeinsam auf dem Platz stehen zu können. Wenngleich die aktuellen Zahlen im Landkreis Heilbronn wie bereits erwähnt schon für gemischte Gefühle bei mir sorgen.
Wie weit ist aus Deiner Sicht die Kaderplanung für die kommende Saison fortgeschritten?
M. B.: Die Kaderplanung ist so gut wie abgeschlossen. Wir haben lediglich noch 2-3 Plätze für eventuelle Neuzugänge frei. Diese versuchen wir aktuell noch zu besetzen. Entsprechende Gespräche laufen. Allerdings geht in punkto Neuzugänge allgemein aktuell relativ wenig. Das Transferfenster zeigt in der Oberliga derzeit recht wenig an Bewegung. Doch wer unsere Neuzugänge letztendlich auch sein werden, am wichtigsten ist mir, ein passendes Gesamtgefüge im Team zu erreichen. Und da sind wir, mit den zahlreichen Vertragsverlängerungen, auf einem sehr guten Weg aus meiner Sicht.
Die Oberliga hängt aktuell aufgrund der laufenden Einsprüche der Stuttgarter Kickers und des SGV Freiberg etwas in der Luft. Gehst Du nach dem Rückzug des SV Sandhausen II weiterhin von aktuell 20 Startern in der kommenden Saison aus?
M. B. Ja, aktuell gehe ich von 20 Mannschaften in der Oberliga aus, da dies dem Beschluss der Ober- bzw. Regionalliga entspricht. Sollten die Kickers und Freiberg dennoch Erfolg mit ihren Einsprüchen haben, würde mich das für die beiden Clubs freuen, wenngleich dann zwei brutal interessante Gegner wegfallen würden. Stand jetzt gehe ich aber von einer Saison mit 20 Teams aus.
Danke Marcel für dieses Interview.