Hoffnung auf Saison-Fortsetzung in der Oberliga schwindet
Es wäre der „Worst Case“ für den Amateurfußball und die Oberliga Baden Württemberg. Die derzeit sprunghaft ansteigenden Inzidenzzahlen verheißen nichts Gutes.
So wird allgemein erwartet, dass die Freigabe für den Kontaktsport von der Politik wieder zurückgenommen wird. Wie das Magazin “Business Insider” berichtet, werden die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten bei der nächsten Konferenz am kommenden Montag den geplanten vierten Öffnungsschritt revidieren. Dieser hatte beinhaltet, den Kontaktsport bei einer Inzidenz unter 100 wieder freizugeben. Und dies wäre für den Amateurfußball, besonders für die Oberliga Baden Württemberg ein wichtiger Meilenstein gewesen. Stattdessen drohen nun weitere vier Wochen Stillstand.
Und obwohl der Beschluss noch nicht gefasst ist, haben vereinzelte Verbände die Saison 2020/21 bereits abgebrochen. Der WFV hingegen wartet laut Videokonferenz-Beschluss der Verantwortlichen weiter ab. In der Hoffnung, die Saison doch noch gewertet zu bekommen.
Doch diese Hoffnung schwindet derzeit fast mit jedem Tag. Auch bei unserem Sportlichen Leiter Thorsten Damm: „Ich war lange Zeit guter Dinge dass wir zumindest die Vorrunde noch beenden können. Doch unter den aktuellen Rahmenbedingungen wird die Zeit nun knapp. Ich verspüre kaum mehr Optimismus, sondern nurmehr die Hoffnung und den Wunsch, dass die Saison noch weitergeht.“
Wagen wir daher einmal den Blick in Richtung kommender Saison 2021/22 in der Oberliga BW, unter der Konstellation einer Annullierung. Da in der Regionalliga Südwest allem Anschein nach die Saison zu Ende gespielt werden kann, gibt es dort auch Absteiger in die Oberliga. Aktuell sind vier baden-württembergische Vereine abstiegsgefährdet. Somit droht nicht nur eine weitere Saison mit 21 Teams in der Oberliga, sondern sogar eine erheblich höhere Anzahl, sollten Teams aus der Regionalliga hinzukommen.
Bei einer Anzahl von beispielsweise 24 Mannschaften gäbe es dann pro Team 46 Saisonspiele – dies erscheint organisatorisch nur schwer durchführbar. Vielleicht ist dann das Modell der Oberliga Pfalz denkbar, welche sich in eine Nord- und Süd-Staffel aufgeteilt hat.
„Sollte die aktuelle Saison annulliert werden und tatsächlich Teams von oben hinzukommen, dann ist das sicher eine Variante, über die man diskutieren könnte“, sagt Thorsten Damm.
Gehen wir sogar noch einen Schritt weiter, in die ganz großen Tiefen der sprichwörtlichen Glaskugel. Wie würde die Nord-Staffel dann aussehen? Neben unserer NSU würden dort u. a. der FSV Bissingen, der SGV Freiberg, die Stuttgarter Kickers, Göppingen, und bei einem Abstieg (was wir den Teams nicht wünschen) auch Astoria Walldorf, Hoffenheim II und die SG Großaspach spielen. „Das wäre ein echtes Brett mit quasi allen potentiellen Aufstiegsaspiranten“, so Thorsten Damm.
Doch so weit ist es noch nicht. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und vielleicht klappt es ja doch noch irgendwie mit einem regulären und wertbaren Saisonende.