“Geistige Frische hat gefehlt” – 1:2-Niederlage gegen Ravensburg
Nach drei Spielen ohne Niederlage hat es unsere NSU im gestrigen Heimspiel gegen den FV Ravensburg wieder erwischt. Der 2:1-Auswärtserfolg der Oberschwaben war letztendlich verdient, weil sie in der Defensive sehr kompakt agierten und ihnen in der Offensive immer wieder entscheidende Nadelstiche gelangen.
„Ich bin schon ein wenige enttäuscht“; gestand NSU-Coach Marcel Busch, der auf den verletzten Tobias Fausel verzichten musste, nach Spielende. „“Wir haben nicht an die Leistung der letzten Woche in Göppingen anknüpfen können. Das wirkte heute bei uns irgendwie etwas träge.“
Gegen zunächst recht defensiv agierende Ravensburger war seine Mannschaft zu Beginn ganz gut drin im Spiel. In den ersten 20 Minuten war offensiv nur das Pichterich-Team zu sehen. So scheiterte Mert Öztürk in der 22. Minute nach schönem Solo am herausstürzenden FVR-Keeper Kraus, kurz darauf brachte Marco Romano bei einem Kopfball in aussichtsreicher Position nicht genug Druck hinter das Leder. Ein Highlight war der Schussversuch von Serhat Ayvaz fast von der Mittellinie, den der weit vor seinem Tor postierte Kraus nur mit größter Mühe entschärfen konnte.
Auch wenn die Ravensburger nun nach und nach selbst in der Offensive aktiv wurden, jubelte in der 42. Minuten die Heimelf. Mert Öztürk zog aus rund 20 Metern halblinke Position ab, irritiert von einigen Spielern vor ihm, musste Keeper Kraus das Spielgerät zum 1:0 passieren lassen.
Was sich danach ereignete, hatte man bei der NSU selten gesehen. Der eigene Treffer tat der Pichterich-Elf alles andere als gut, die Ordnung ging danach bis zur Halbzeit-Pause komplett verloren. „Da haben wir um den Ausgleich geradezu gebettelt“, monierte Marcel Busch. Und dieser fiel dann auch tatsächlich noch vor dem Seitenwechsel. Nach einem doppelten Neckarsulmer Ballverlust stand plötzlich Felix Schäch frei vor Marcel Susser und netzte eiskalt zum 1:1 ein (45.). Ein Gegentreffer der Kategorie „sehr ärgerlich“ führte zum Ausgleich, der letztendlich aber verdient war.
Im zweiten Durchgang waren kaum fünf Minuten gespielt, da gingen die Gäste gar in Führung. Ein einziger Pass tief aus der eigenen Hälfte reichte und der schnelle Thomas Zimmermann war auf und davon und ließ Marcel Susser im Eins-gegen-Eins keine Chance. „Wir waren heute irgendwie mit dem Kopf nicht richtig da. Wie der Ball beim 2:1 durchkommt war absolut bezeichnend“, ärgerte sich Marcel Busch.
In der Folge zog sich Ravensburg wieder etwas zurück und setzte auf Konter. Eine Taktik die funktionierte. Denn wenn Marcel Susser, der seinen 200. Einsatz für die NSU hatte, nicht abermals einen guten Tag erwischt hätte, dann wäre die Begegnung bereits nach einer Stunde entschieden gewesen.
So blieb es, auch wenn die NSU sich nur wenige Torchancen erspielen konnte, bis zum Abpfiff spannend. Und tatsächlich hatte der eingewechselte Alex Albert mit dem Abpfiff die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Nachdem er den starken Ravensburger Abwehrchef Philipp Altmann glänzend hat aussteigen lassen, verfehlte sein Diagonalschuss den Gästekasten nur um Haaresbreite. Eine tolle Aktion des Neckarsulmer Stürmers, die einen Treffer eigentlich verdient gehabt hätte.
So blieb es letztlich beim knappen Sieg der Oberschwaben. „Uns hat heute die geistige Frische gefehlt. Das war ein bitterer Nachmittag für uns. Wir dürfen in dieser starken Liga keinen Deut nachlassen, sonst wird es gegen jeden Gegner schwer“, sagte Marcel Busch abschließend.
NSU: Susser, Gotovac, Klotz, Romano, Gebert, Schneckenberger, S. Neupert, Öztürk (80. Hatzis), Pander (87. Müller), Ayvaz (65. Islamaj), Stadler (69. Albert).