DFB ändert Spielordnung – Verlängerung der aktuellen Saison möglich

Wie genau es weitergeht, ist dennoch offen

Am gestrigen Freitag hat der Deutsche Fußball-Bund weitreichende Eingriffe in die eigene Spielordnung vorgenommen. Erstmals in der Geschichte des Verbands kann die Saison von der 3. Liga an abwärts bei Bedarf über den 30. Juni hinaus verlängert werden.

Doch damit nicht genug. Sofern nötig, kann das nächste Spieljahr 2020/21 zu einem späteren Zeitpunkt beginnen, oder sogar teilweise, sowie ganz entfallen. Dies teilte DFB-Vizepräsident Rainer Koch am Freitag in einer Verbandserklärung mit.

Damit reagiert der DFB auf die aktuellen Auswirkungen der Corona-Krise auf den Amateur-Spielbetrieb. Einhergehend mit einer Saisonverlängerung könnten zudem auch Spielberechtigungen, Wechselfristen und Spielerverträge zeitlich angepasst werden. Sollten sich die zuständigen Landesverbände allerdings für einen Saisonabbruch entscheiden, wären zudem Sonderregelungen zu Auf- und Abstieg möglich. Auch eine komplette Annullierung der Spielzeit und ein Saison-Neustart im Sommer steht weiterhin als Option im Raum.

Mit den Regeländerungen wappnet sich der Verband also für mögliche zukünftige Szenarien rund um die Corona-Krise. „Das Maßnahmenpaket gibt vor allem den für den Amateurspielbetrieb zuständigen 21 Landes- und fünf Regionalverbänden nun statuarisch die Möglichkeit, so flexibel wie möglich auf diese Ausnahmesituation und neue Entwicklungen zu reagieren“, sagte Koch. Der Grundsatz, wonach ein Spieljahr zum 1. Juli eines Jahres beginnt und zum 30. Juni des folgenden Jahres endet, ist für die nächsten 15 Monate also außer Kraft gesetzt. Mit Beginn der übernächsten Spielzeit 2021/2022 sollen dann wieder die ursprünglichen Bestimmungen gelten.

Kurz vor den Spielordnungs-Änderungen des DFB hatte der Württembergische Fußballverband (WFV) bereits mitgeteilt, dass der komplette Spiel- und Trainingsbetrieb im Amateur- und Jugendbereich auf unbestimmte Zeit ausgesetzt wird. Eine eventuelle Fortsetzung erfolge mit einer Vorlaufzeit von mindestens 14 Tagen, um den Vereinen notwendige Zeit für die Planungen zu gewähren.

Wie genau es also mit der Oberliga-Saison 2019/20, aber auch mit dem gesamten Amateur- und Juniorenspielbetrieb, weitergeht, darüber kann Stand heute nur spekuliert werden. Ein Saisonende während der Sommerferien hält WFV-Präsident Matthias Schöck in einem Interview mit der Heilbronner Stimme allerdings für „nur schwer durchführbar“. Zudem sei der Verband an politische Entscheidungen gebunden. „Und über allem steht die Gesundheit“, macht der WFV-Präsident deutlich.