Der aktuelle Status im Amateur-Fußball: Es ist kompliziert.

Fortsetzung der Oberliga-Saison steht mehr denn je in den Sternen

Vor dem 03. März blühte im Amateursport der Optimismus auf eine schnelle Rückkehr in den Trainings- und Spielbetrieb. Doch mit dem „Öffnungskonzept Sport“ hat die letzte Bund-Länder-Konferenz den Vereinen eine knifflige Herausforderung präsentiert. Allein dieses Dokument zu verstehen ist komplex, dessen Auslegung sogar noch viel komplexer. Alles kommt nun auf die Höhe des lokalen Inzidenzwertes an – und der entwickelt sich derzeit alles andere als positiv.

Zur Erklärung: Seit einer Woche ist in Kreisen mit einer Inzidenz von unter 50 kontaktfreier Außensport mit maximal zehn Personen erlaubt. Jugendliche bis 14 Jahre dürfen in 20er-Gruppen zum Training zusammenkommen. Zwischen einer Inzidenz von 50 und 100 ist Individualsport im Freien oder mit fünf Personen aus maximal zwei Haushalten erlaubt. Alles stets unter Einhaltung von Hygieneregeln versteht sich. Stufenweise könnte dann in Zwei-Wochen-Schritten weitere Lockerungen erfolgen, sofern sich die Infektionszahlen weiter verringern.

Gerade in überregionalen Ligen ist die festgelegte Inzidenz-Richtlinie allerdings eine hohe Hürde. In der Oberliga Baden-Württemberg sind Teams aus zahlreichen Kreisen und Städten beheimatet, die noch dazu über die unterschiedlichsten Infektionsgeschehen verfügen. Somit scheint es schwierig, dass alle betreffenden Städte und Kreise zur gleichen Zeit unter der Inzidenz von 50 liegen – und somit geschlossen am Spielbetrieb teilnehmen können. Auch unser Landkreis Heilbronn liegt aktuell bei einem Wert von 80. Ein Spielbetrieb wäre, legt man die aktuelle Verordnung zugrunde, derzeit also nicht möglich, wie das Landratsamt auf seiner Homepage mitteilt:

 

„Der Betrieb von Sportanlagen und Sportstätten im Freien und geschlossenen Räumen (ohne Schwimmbäder) ist nur noch für den kontaktarmen Freizeit- und Amateurindividualsport mit maximal fünf Personen aus nicht mehr als zwei Haushalten erlaubt.“ Eine Ausnahme stellen Kinder bis 14 Jahren dar, die weiterhin kontaktarm in Gruppen von bis zu 20 Kindern im Freien trainieren können.

 

Man muss also konstatieren, dass die Hoffnungen, die Oberliga-Saison 2020/21 doch noch zu Ende spielen zu können, einen Dämpfer erhalten haben.

Aber kommen wir zurück zur aktuellen Situation. Rund um den Pichterich herrscht große Freude, dass zumindest die Jugend auf das Feld zurückkehren kann. Endlich wuselt es wieder auf unserem Sportgelände. Unsere Fußballjugend durfte aufgrund der neuen Regelungen vom 03. März bereits am vergangenen Donnerstag für die ersten Teams der jüngeren Jahrgänge bis 14 Jahre die Pforten öffnen. “Alle die draußen trainieren können, werden versuchen, das auch zu tun”, erklärt Kai Stettner, Geschäftsführer der NSU. Bei den Jugendlichen über 14 Jahren ist die Situation hingegen verzwickt.  Denn auch hier macht der zu hohe Inzidenzwert die Aufnahme des Trainingsbetriebes zunächst unmöglich.

Gleiches gilt auch für unser Oberliga-Team. Was die Restart-Planungen angeht setzt sich die Achterbahnfahrt für die Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Thorsten Damm also fort. Aktuell mit einer eher negativen Prognose, beim aktuellen Inzidenzwert: “Wir sind mit dem Verein, dem Trainer-Team und der Mannschaft im Austausch und beschäftigen uns damit.“ Thorsten Damm bewertet die aktuelle Lage als fragil. So geht das Warten auf den Restart für unser Oberliga-Team weiter.