5 Monate nach dem Herzstillstand: Das wunderbare Comeback des Marco Romano

Die zwei Begegnungen am vergangenen Mittwoch und Samstag gegen Offenburg und Freiburg waren von eminenter Bedeutung für die SUN. Und wie erhofft wurden beide Begegnungen gewonnen, mit den errungenen sechs Punkten konnten wir haben den Anschluss an die Nichtabstiegszone herstellen.

Doch neben der sportlichen Komponente hatten die beiden Begegnungen auch eine menschliche. Denn gegen den Offenburger FV gab Abwehrakteur Marco Romano sein Comeback. Und das sorgte rund um den Pichterich für viel Freude und Emotionen.

Fast fünf Monate lang hatte der 27-Jährige kein Fußballspiel mehr bestritten, auf diesen Mittwochabend gewartet, intensiv daraufhin gearbeitet. Am 1. Mai erlitt er sonntagmorgens einen Herzstillstand, war sechs Minuten lang quasi tot. Nun stand Marco also wieder auf dem grünen Rasen. Und das sogar in der Startelf. “Eigentlich bin ich vor Spielen nie aufgeregt. Diesmal schon. Ich hatte das Gefühl, mein Herz springt gleich raus”, sagte Marco: “Aber das war ja nur, weil ich nicht wusste, wie mein Körper so reagiert.” Seine Ehefrau, Freunde, die Schwester und die Mama weilten unter den 150 Zuschauern  – und dürften nicht minder nervös gewesen sein.

Als Marco letzten Mittwoch den Pichterich betrat, wusste er noch nicht, dass er von Anfang an mithelfen sollte, dern ersten Heimsieg einzufahren. Walter Thomae setzte auf die Überrumpelungstaktik. “Na, Marco, bist du aufgeregt?”, fragte Neckarsulms Trainer seinen Abwehrspieler vor dem Oberliga-Nachholspiel gegen den Offenburger FV. “Nein, wieso?”, antwortete Marco Romano. Wenig später konnte der dann in der Kabine seinen Namen auf der Tafel mit der Anfangsformation entdecken, statt bei den Reservisten, so wie eigentlich erwartet.

74 Minuten lang stand Marco Romano dann auf dem Feld, organisierte lautstark, stabilisierte – und alles war wieder wie früher. Wie vor dem Tag, seitdem alles in ein davor und danach unterteilt ist. Am vergangenen Wochenende hatte Romano erstmals wieder bei der zweiten Mannschaft gespielt, in der Bezirksliga. Kopf und Körper haben beides gut weggesteckt. “Ich könnte heute gleich wieder spielen”, sagt Romano am Donnerstagvormittag lachend. Am vergangenen Samstag beim nicht minder wichtigen Heimspiel gegen den Freiburger FC folgte dass sogar das dritte Spiel innerhalb einer Woche. “Das am Ball, das verlernt man nicht. Das Läuferische ist es”, sagt Marco Romano. Seit er wieder auf dem Feld steht, hat die SUN noch kein Gegentor kassiert.

Nur wer selbst Sport treibt, der weiß wie erfüllend der Endorphinrausch danach aussieht. “Der sitzt jetzt in der Kabine und ist klinisch tot, hat aber solche Glücksgefühle”, sagte Walter Thomae am Mittwochabend treffend. Und Glücksgefühle hatte eigentlich jeder Neckarsulmer in den letzten Tagen. Zum einen wegen den errungenen sechs Punkten – zum anderen aber auch wegen des wunderbaren Comebacks von Marco Romano.