AUSWÄRTSSIEG! Emiment wichtiger 2:0-Erfolg beim SSV Reutlingen

Als Referee Christian Schipper die Begegnung im Reutlinger Kreuzeichestadion nach 95 Minuten abpfiff, sanken gleich mehrere Neckarsulmer Akteure völlig erschöpft auf den Rasen. Das Auswärtsspiel der SUN beim SSV Reutlingen hatte Kraft gekostet, sehr viel Kraft. Doch am Ende hatte sich der hohe Aufwand aus Sicht der Sport-Union gelohnt. Das Team von Marcel Busch hatte die wichtige Begegnung mit 2:0 für sich entschieden.  “Ich bin heute sehr stolz auf meine Jungs”, sagte der Neckarsulmer Cheftrainer. “Nach der Leistungssteigerung letzte Woche gegen Freiberg haben wir uns nun auch in Form von Punkten belohnt.”

Ein wenig überrascht über die wirklich starke Leistung seiner Mannschaft in Reutlingen wird Marcel Busch dennoch gewesen sein. Immerhin traten die beiden Kontrahenten mit komplett gegensätzlichen sportlichen Trends im Kreuzeichstadion an. Während die Reutlinger nach zuletzt drei Siegen in Folgen mit breiter Brust in die Begegnung gingen, mussten die Unterländer mit der Hypothek von drei Niederlagen antreten.

Ohne viel Abtasten nahm die Partie schnell Fahrt auf. Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, als die Reutlinger beinahe in Führung gegangen wären. Onesi Kuengienda, seit Jahren geradezu ein Neckarsulmer Tor-Schreckgespenst, hatte SUN-Schlußmann Lukas Mai bereits umspielt, seinen anschließenden Torschuss kratzte Julian Grupp jedoch akrobatisch von der Linie. Eine Klasse-Aktion des Neckarsulmer Winter-Nezuzgangs.

Die Reutlinger erzeugten in der Anfangsphase durchaus Druck in Richtung Neckarsulmer Gehäuse, doch die Geschichte des Spiels sollte sich in Minute 14 komplett verändern.  Nach einer präzisen Hereingabe von  Claudio Bellanave drosch Domenico Botta das Leder in der Mitte aus sieben Metern zur umjubelten Neckarsulmer  Führung ins Netz. Botta trug übrigens einst das Trikot der Reutlinger.

Dieser Treffer zeigte beidseitig Wirkung. Zum einen gelang den Reutlingern in der Folge offensiv kaum noch etwas. während die Sport-Union immer mutiger wurde, offensiv toll kombinierte und in der Defensive kaum noch etwas anbrennen ließ.

Fast folgerichtig fiel in Minute 22 das 0:2 für die Gäste – und es war ein absolutes Traumtor. Nach einem abgewehrten Eckball kam das Spielgerät knapp hinter der Strafraumgrenze zu Yannick Eitelwein, dessen Volleyabnahme wie ein Strich im linken Knick einschlug.  “Wir haben uns alle sehr für Yannick gefreut, dass er sich für den seit Monaten hohen Aufwand, den er leistet, endlich belohnen konnte”, so Thorsten Damm, der Sportliche Leiter der SUN. Die Überraschung von Reutlingen nahm ihren Lauf.

In der Folge war die Sport-Union dem 3:0 näher als die Reutlinger dem Anschlusstreffer. Mit dem schnellen und  direkten Angriffspiel der Gäste hatte der SSV über die gesamte Spielzeit große Probleme.

Auch im zweiten Durchgang zeigte die Sport-Union eine beeindruckende Leistung und verdiente sich am Ende den Auswärtssieg. In Minute 77 wäre beinahe gar das 0:3 gefallen, doch Philipp Seybold scheiterte nach einem Querpass von Pasqual Pander aus kurzer Distanz knapp. Von den Reutlinger kam offensiv auch weiterhin nicht mehr viel, zudem wurde SSV-Stürmer Konguienda drei Minuten vor dem Abpfiff mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen.

“Für uns war das heute ein gebrauchter Tag”, sagte Reutlingens Coach Albert Lennehrt. Er war mit dem Zweikampfverhalten seines Teams überhaupt nicht zufrieden. Zudem habe die Laufbereitschaft und Laufintensität gefehlt.

Ganz anders natürlich die Gefühlslage im Neckarsulmer Lager. “Unsere Leistung heute war richtig gut, der Sieg absolut verdient”, sagte Thorsten Damm. “Zudem freut mich der Dreier auch für unseren Trainer Marcel Busch, denn er ist eine Bestätigung  für seine Vorgabe, den Fokus komplett auf den Fußball zu haben, und alles andere hinten anzustellen.”

So jubelte am Ende das Pichterich-Team im Kreuzeichestadion über den ersten Neckarsulmer Sieg in Reutlingen überhaupt. Ein Fakt, der bei Thorsten Damm allerdings für wenig Emotionen sorgte: “Ehrlich gesagt war mir das vollkommen wurst”, so der Sportliche Leiter abschließend. Darüber, wie wichtig diese drei Zähler waren gab es hingegen keine Diskussion.