Am Samstag Gastspiel bei den Stuttgarter Kickers – Vorsicht vor dem „magischen Dreieck“
Auf dem offiziellen Mannschaftsbild sind die Spieler unseres kommenden Gegners Stuttgarter Kickers mit Atemmaske zu sehen – aktuell hinterlassen die Blauen aber eher ihre Gegner „atemlos“: 5:1-Sieg gegen Walldorf II, 4:2-Erfolg gegen den FSV Bissingen. Damit haben die Kickers allein in den letzten beiden Spielen genauso viele Tore erzielt, wie die NSU in allen bisherigen sieben Saisonspielen zusammen.
Das sagt schon viel aus über die Konstellation, die uns am kommenden Samstag (Anpfiff 14:00) im Gazi-Stadion auf der Waldau erwartet.
SGV Freiberg hin oder her, auch den Stuttgarter Kickers wird heuer abermals der große Wurf zugetraut, sprich der Meistertitel. Und das vollkommen zurecht. Denn auf Degerlochs Höhen ist nicht nur das Spielermaterial vom Feinsten, auch die Struktur der Kickers ist sicherlich allen anderen Oberligisten weit voraus.
Für die Fanszene der Kickers ist daher klar: Dieses Jahr, das inzwischen dritte in der Oberliga, muss es endlich klappen mit dem Titel. Dem in Neckarsulm sehr geschätzten Trainer Ramon Gehrmann steht dafür ein hochkarätiger Kader zur Verfügung, wenngleich in der Breite vielleicht nicht ganz so namhaft besetzt, wie der des SGV Freiberg.
Allen voran muss hier natürlich Kapitän Mijo Tunjic erwähnt werden, der Stürmer mit eingebauter Torgarantie und Schreckgespenst der NSU-Defensive in den letzten Jahren. Doch auch sein Sturmpartner Cristian Giles und Regisseur Markus Obernosterer betätigen sich bereits als eifrige Torschützen. Dieses „neue Stuttgarter magische Dreieck“ (Zitat Bild-Zeitung) hat zusammen bereits 18 Saisontreffer auf dem Konto. Nochmals zur Erinnerung: Das sind doppelt so viele, wie die NSU derzeit komplett erzielt hat.
Ja, es kann einem schon ein wenig angst und bange werden, denkt man an die Stuttgarter Offensivqualitäten – und den in Ulm Regionalliga-gestählten David Braig haben wir noch gar nicht erwähnt.
Keine Frage, die Stuttgarter Kickers zählen zu den Topfavoriten der Oberliga Baden Württemberg. Doch dieser Druck des Aufsteigen-Müssens ist halt immer vorhanden – und kann die Beine auch schon mal lähmen, vor allem wenn es spielerisch mal nicht so läuft.
Und eines haben die Stuttgarter scheinbar noch immer nicht so richtig in den Griff bekommen: Die eigene Toranfälligkeit. Neun Gegentreffer haben die Blauen bereits kassiert, das sind immerhin zwei mehr als die NSU. Das verwundert schon, bei Abwehrkanten wie Ruben Reissig, Niklas Kolbe oder Dennis Zagaria. Sei´s drum – wir halten uns eben schon an kleine Strohhalme.
Sicherlich treten wir dennoch, ebenso wie in Freiberg, auch in der Landeshauptstadt als Außenseiter, ja vielleicht sogar als krasser Außenseiter an. Doch dass uns diese Rolle liegt, haben wir in den letzten Jahren schon mehrmals bewiesen. Unter anderem auch in der letzten Saison in Stuttgart, als wir eine tolle erste Halbzeit gespielt haben, und die Stuttgarter mit dem 0:0-Pausenstand sogar ganz gut bedient waren. Unsere 0:3-Niederlage verdeutlicht aber, dass man bei den „Blauen“ neben dem notwendigen Spielglück definitiv auch zwei gleichmäßig gute Halbzeiten benötigt
Auch wenn also die Trauben auf der Waldau hoch hängen, irgendwie ist die Hoffnung immer vorhanden, dass unsere Jungs richtig einen raushauen. Der kommende Samstag wäre in der Tat ein guter Zeitpunkt dafür.