Interview mit Co-Trainer Nikola Grgic nach dem Auftaktsieg

Das Spiel gegen Dorfmerkingen brachte eine kuriose Trainer-Konstellation. Der älteste Coach Helmut Dietterle traf auf den jüngsten, Nikola Grgic. Unser Co-Trainer vertrat bekanntlich den im Urlaub weilenden Neckarsulmer Cheftrainer Marcel Busch.
Wir konnten uns nach dem Spiel mit Nikola Grgic unterhalten.

 

Nikola, zwei Spiele, zwei Siege. Wie hast Du die beiden Erfolge im Pokal gegen Leonberg/Eltingen und jüngst in der Oberliga gegen Dorfmerkingen erlebt?

N.G.: Im Pokalspiel am Mittwoch in Leonberg/Eltingen war die Gesamtsituation etwas schwieriger. Wir befanden uns Vorbereitungs-technisch in einem kleinen Tief, zudem waren wir den Spielrhythmus an einem Mittwoch nicht gewohnt. Heute gegen Dorfmerkingen war der Ablauf erheblich homogener und ich hatte den Eindruck die Spieler von Beginn an zu erreichen. Mir hat besonders gefallen, wie mental und physisch gefestigt unsere Mannschaft dann während der 90 Minuten aufgetreten ist.

 

Wie geht es Dir persönlich nach diesem wichtigen Auftaktsieg?

N. G.: Jetzt geht es mir natürlich richtig gut. Aber ich gebe zu, der Druck war schon enorm, und ich habe die Nacht vor dem Spiel auch nicht gerade gut geschlafen. Ab einem gewissen Zeitpunkt war ich dann aber komplett im Tunnel und total fokussiert. Ich fühle mich nach diesem Spiel nun endgültig angekommen im Team, ich hatte wirklich den Eindruck, dass da ein Funke übergesprungen ist. Das liegt natürlich auch daran, dass ich die Wertschätzung und das Vertrauen sowohl von Marcel Busch als auch von unserem Sportlichen Leiter Thorsten Damm spüre. Das läuft alles sehr gleichberechtigt ab zwischen uns, wir entscheiden eigentlich alles gemeinsam.

 

Was wirst Du Marcel Busch heute als Erstes auf WhatsApp schreiben?

N. G.: Gute Frage. Wir haben ja schon im Vorfeld des Spieles etwas geflachst. Marcel meinte, ich könnte mir sofort meine Kündigung abholen, wenn das heute schief geht (lacht). Ich glaube ich werde ihm schreiben: Marcel, Du kannst Deinen Resturlaub nun in aller Ruhe genießen.

 

Als Co-Trainer scheint man in Neckarsulm unbesiegbar zu sein. Dein Vorgänger Aydin Cengiz hatte ja die gleiche positive Bilanz.

N. G.: (lacht) Wer auch immer mir irgendwann folgen wird, muss sich darauf einstellen in vier sehr große Fußstapfen treten zu müssen. Aydin und ich sind ja jetzt die „Mister 100%“ bei der NSU, das wird schon schwer zu toppen sein (lacht).

 

Das goldene Tor hat gegen Dorfmerkingen mit Marco Romano ein Defensivakteur erzielt. Hat Dich das überrascht?

N. G.: Wir haben das allgemein heute bei Standards richtig gut gemacht und daher hat es mich natürlich gefreut, dass Marco seine Chance nutzen konnte.

 

In der Phase nach dem Tor hatten wir plötzlich Probleme, Dorfmerkingen kam zu guten Chancen. Woran lag das aus Deiner Sicht?

N. G.: Es war heute gegen Dorfmerkingen allgemein sehr schwierig, die richtigen Abstände zu finden. Die Sportfreunde sind schon schwer zu bespielen und haben das defensiv sehr gut gemacht. Nach der Auswechslung von Marco Romano, der gelb-belastet war, haben wir, nachdem wir mit nur einer Spitze begonnen hatten, auf ein 4-4-2 umgestellt. Die Konsequenz war, dass der Gegner zunächst unbeabsichtigt zu viele Räume erhalten hat. Aber mit der Zeit wurde das wieder besser.

 

Wie lautet Dein abschließendes Fazit, Nikola?

N. G.: Das war ein dreckiger Sieg in einem geilen Fußballspiel. Heute war nicht nur unsere spielerische Qualität gefordert, sondern wir waren auch kämpferisch und mental sehr gefordert. Diesbezüglich haben wir den Dorfmerkingern die Stirn geboten. Das hat mir gefallen. Insgesamt denke ich, dass der Sieg auch durchaus verdient war.