0:3 gegen Ilshofen – Kleine Neckarsulmer Heimserie endet jäh
Die kleine Heimserie der NSU in der Oberliga ist beendet. Die Gäste vom TSV Ilshofen entführten verdient alle drei Zähler aus dem Pichterichstadion und fuhren mit einem 3:0-Erfolg zurück ins Hohenlohische. Vor allem die zweite Halbzeit der Sport-Union hinterließ Ratlosigkeit. Scheinbar hat unsere Sport-Union derzeit eine „Hohenlohe-Allergie“, denn schon gegen Gröningen-Satteldorf gab es im WFV-Pokal vor wenigen Wochen eine hohe Niederlage.
Analysiert man ein verlorenes Fußballspiel, dann beginnen Sätze oft mit Worten wie „Hätte“, „Wenn“ oder „Aber“. Selbst bei der deutlichen Niederlage gegen Ilshofen war das so. Vor allem weil dem wohl entscheidenden 0:1 von Benjamin Kurz in Minute 45 eine relativ deutliche Abseitsstellung des Torschützen vorausgegangen war, wie die Videoaufnahme dokumentieren. Wie wäre die Begegnung wohl ausgegangen, wenn das Unparteiischen-Gespann diese Abseitsstellung erkannt hätte?
Zudem zischte ein Fernschuss von Steven Neupert in der 48. Minute nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Was wäre passiert, wenn der drin gewesen wäre? Es hätte dann 1:1 gestanden.
Doch das ist nur ein Analyseansatz. Der andere ist das Auftreten unseres Teams im zweiten Durchgang, der trotz der zweifellos herrschenden tropischen Hitze nicht ausreichte, um den TSV Ilshofen auf Augenhöhe zu bespielen. Dem sportlichen Leiter Thorsten Damm war seine Verärgerung nach dem Abpfiff daher auch deutlich anzusehen: „In der 2. Halbzeit haben sie uns fast hergespielt“, ärgerte er sich. „Ich möchte die starke Leistung des TSV Ilshofen in keinster Weise schmälern, aber es war doch sehr verwunderlich, wie planlos wir uns in der zweiten Halbzeit präsentiert haben.“
In der Tat war der Drops im Pichterichstadion bereits in der 65. Minute nach Daniel Schellhorns Treffer zum 0:3 endgültig gelutscht. 13 Minuten zuvor hatte Benjamin Kurz in der 52. Minute mit seinem Treffer zum 0:2 den Hoffnungen auf eine Neckarsulmer Aufholjagd einen herben Dämpfer verpasst.
Gerade auch das Zustandekommen der Tore war ein Spiegelbild der Begegnung. Dem 1:0 ging ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung voraus (Thorsten Damm: „Eine Blaupause zum Oberachern-Gegentor“), beim 2:0 waren sich zwei Neckarsulmer Abwehrakteure uneinig und vor dem 3:0 durfte Torschütze Daniel Schelhorn quasi unbedrängt aus 16 Metern einnetzen.
„Wir müssen begreifen, dass der Fußball aus mehreren Komponenten wie Laufbereitschaft, Zweikampfstärke und spieltechnischen Dingen besteht. Wenn nur eine davon gen null tendiert, dann passiert so etwas wie heute“, fand Thorsten Damm deutliche Worte. „Ilshofen hatte so viele Chancen nach eigenen Balleroberungen, wir hingegen hatten das eben überhaupt nicht.“
Dass es durchaus anders geht, hatte die NSU in den ersten 30 Minuten bewiesen, als man gut ins Spiel fand und die Ilshofener unter Druck setzen konnte. Doch Zählbares sprang dabei nicht heraus, weil ein Weitschuss-Heber von Marc Schneckenberger auf dem Tordach landete (9.) und ein Kopfball von Pasqual Pander von TSV-Keeper Jonas Wieszt pariert werden konnte. Nein, das Spielglück stand diesmal nicht auf Seiten der NSU.
Danach allerdings gaben die ballsicheren Gäste den Ton an. Immer wieder spielten sie sich problemlos vom eigenen Strafraum durch das Mittelfeld in die Spitze. Das war beeindruckend. Der Sport-Union fehlte vor allem im zweiten Durchgang jeglicher Zugriff auf die Ilshofener.
So war der Erfolg der Gäste aus Hohenlohe am Ende hoch verdient, trotz „hätte“, „wenn“ und „aber“.
NSU: Susser, Fausel, Romano, Gotovac, Klotz (62. Islamaj), S. Neupert, Schneckenberger, Gebert, Pander (62. Charrier), Öztürk (46. Ayvaz), Albert (87. Stadler).