0:2-Niederlage in Freiberg: Spitzenreiter war zu stark
0:2 in Freiberg. Die Sport-Union hat vor allem im ersten Durchgang eine richtig gute Partie gezeigt, hat durchgängig mit blau-schwarzem Herzblut gekämpft. Doch am Ende, so fair muss man sein, war der Spitzenreiter SGV Freiberg einfach zu stark. „Keine Frage, Freiberg war vor allem in der zweiten Hälfte klar besser und hat völlig verdient gewonnen“, konstatierte auch NSU-Coach Marcel Busch.
Nur um die Relationen vor diesem vermeintlichen Spitzenspiel Erster gegen Vierter kurz auszuführen: Während beim SGV Freiberg nur ein geringer Teil des Kaders neben dem Fußballspielen noch arbeitet, musste unser Stürmer Pasqual Pander beispielsweise vor dem Spiel in Freiberg die Mittagspause durcharbeiten, um pünktlich zum Treffpunkt erscheinen zu können.
Und trotzdem schaffte es unser Team, dass die zurecht hoch gelobten Gastgeber in Durchgang eins keine einzige herausgespielte Torchance besaßen. Die NSU schaffte dies, mit einem guten Matchplan, viel Leidenschaft und Einsatz. Umso bitterer war, was sich dann in Minute 28 ereignete.
Nach einem Rückpass auf Marcel Susser war unser Goalie einen Moment lang unaufmerksam, der anschließende Pressschlag mit Marco Grüttner, letztes Jahr noch Stürmer bei Zweitligist Jahn Regensburg, führte dazu, dass der Ball in aller Seelenruhe ins Neckarsulmer Netz trudelte. Ein absolut ärgerlicher Gegentreffer, der zudem die Spielbalance nachhaltig veränderte: „Das 1:0 hat unsere Idee vom Spiel ziemlich durcheinander gebracht“, analysierte Marcel Busch. „Wir mussten dann selbst aktiver werden, höher anlaufen, konnten nicht mehr so kompakt spielen.“
Bis dahin war der Auftritt der Sport-Union beim Tabellenführer durchaus beeindruckend. Immer wieder setzte die NSU offensive Nadelstiche. So auch in der 10. Minute, als nach einem blitzschnellen Konter und genauer Gebert-Flanke Pasqual Pander per Kopf an das Leder kam, das Ziel jedoch knapp verfehlte. Kurz danach die umgekehrte Konstellation. Diesmal legte Pasqual Pander vor, doch Maxi Gebert fehlten ein bis zwei Schuhgrößen, um den notwendigen Druck hinter seinen Schussversuch zu bringen.
Nur weitere wenige Minuten später roch es nach Strafstoß, nachdem David Gotovac nach einer Flanke deutlich im Freiberger Strafraum nach unten gerissen wurde, die Pfeife des Unparteiischen Joshua Zanke schwieg allerdings. So ging die NSU mit einem ärgerlichen Rückstand in die Pausenkabine.
Im zweiten Durchgang zeigte Freiberg dann seine Extraklasse. Mit einer unglaublichen Ballsicherheit und einer nahezu an beneidenswerter Arroganz grenzender Ballzirkulation, hatten die Gastgeber unser Team fortan im Griff. Vor allem dem auf der „Sechs“ spielenden Ex-Offenbacher Kevin Ikpide zuzuschauen ist ein absoluter Genuss. Allgemein zeigten die Freiberger in Durchgang zwei ihre Muskeln und ließen nurmehr eine Neckarsulmer Chance zu. Pasqual Panders Kopfball in der 74. Minute wurde aber sichere Beute von SGV-Keeper Sven Burkhardt.
Zu diesem Zeitpunkt war die Partie bereits vorentschieden. In der 61. Minute fiel das abgefälschte Spielgerät Dominik Salz vor die Füße, der eiskalt in den rechten Knick zum 2:0 abschloss.
Die Begegnung war damit entschieden, hatte aber leider noch eine unschöne Begleiterscheinung. Ein Freiberger Akteur (den Namen haben wir auf Ersuchen der Freiberger Verantwortlichen gelöscht) übersäte den Linienrichter zehn Minuten vor dem Abpfiff nach einer Abseitsstellung geradezu mit unflätigen Beleidigungen, wurde aber vom Unparteiischen-Team unerklärlicherweise nicht dafür belangt. Das sorgte im Neckarsulmer Lager durchaus für Unverständnis und Irritationen.
Dies soll aber die Leistung der Freiberger auf dem Rasen nicht schmälern, die in einem, wie bereits ausgeführt, absolut verdienten 2:0-Sieg mündeten. Dennoch kann die NSU das Spiel mit erhobenem Haupt abhaken und sich auf das bereits am kommenden Samstag stattfindende Heimspiel gegen den FV Lörrach-Brombach konzentrieren.
NSU: Susser, Gotovac, Romano, Fausel, Klotz, Müller (68. Eitelwein), S. Neupert, Schorn (68. Öztürk), Bellanave, Gebert (61. Charrier), Pander (78. Albert)